Vier Beispiele für Dienstleistungs-Outsourcing, die die Vorteile des IP-Outsourcings aufzeigen

Grund : Aufgrund von Verzögerungen in der 10-nm-Chipsatzproduktion und geringerer Produktionsausbeute bei den neuen Verfahren entstand eine unerwartet hohe Nachfrage, die Intels Produktionslinie belastete. Daher wurde beschlossen, die 10-nm-Produktion intern zu behalten und die Produktion der 14-nm- und 300er-Prozessoren an TSMC auszulagern .

Die Komplexität der 10-nm-Fertigung trug zu den Verzögerungen bei. Zudem enthielt der neue Chipsatz Geschäftsgeheimnisse, die das Unternehmen nicht extern preisgeben wollte. Angesichts dessen und der prognostizierten Knappheit an 14-nm-Chipsätzen erschien es sinnvoller, die 14-nm-Produktion an TSMC auszulagern. Dadurch konnte das Unternehmen die Knappheit schnell beheben und die Belastung seiner Produktionskapazitäten verringern.

Warum : Der multinationale Konsumgüterkonzern Reckitt verfügt über ein weltweites Portfolio bekannter Marken in den Bereichen Gesundheit, Hygiene und Ernährung, darunter Marktführer wie Calgon, Dettol, Gaviscon, Strepsils und Vanish. Die Markenschutzabteilung ist für mehr als 40.000 Markenrechte sowie Design- und Urheberrechtsregistrierungen verantwortlich.

Bis vor Kurzem verwaltete Reckitt alle seine IP-Registrierungen intern. Das änderte sich, als das Unternehmen feststellte, dass fast die Hälfte seines Portfolios mindestens eine Registrierung erforderte. Dies war ein zu großes Projekt für das ohnehin schon ausgelastete interne Formalitätenteam, weshalb die IP-Abteilung beschloss , ihre Registrierungsprojekte auszulagern .

Grund : Nach einer schwerwiegenden Datenbankbeschädigung im Jahr 2008 konnte Netflix drei Tage lang keine DVDs an seine Mitglieder versenden. Dies führte nicht nur zu Problemen mit dem bestehenden Kundenstamm, sondern das Unternehmen erwartete auch ein signifikantes Wachstum in den folgenden Jahren, da es seine Streaming-Plattform ausbaute. Die damalige Lösung war jedoch nicht skalierbar genug, um dieses Wachstum zu unterstützen.

Netflix erkannte die Schwächen seiner vertikal skalierten, potenziell ausfallgefährdeten Infrastruktur, beispielsweise relationaler Datenbanken, und die Vorteile eines verteilten Cloud-Anbieters. Daher entschied sich das Unternehmen, seine Rechenzentrumsdienste an Amazon Web Services (AWS) auszulagern. Ziel war es, die operative Agilität durch die Entlastung von der aufwendigen Wartung der Rechenzentrumsinfrastruktur zu verbessern und gleichzeitig die Produktivität der Entwickler sowie die Skalierbarkeit zu steigern. Nach einem längeren Prozess schloss Netflix die Migration Anfang Januar 2016 ab.

Laut Netflix-Blog : „Das Netflix-Produkt selbst hat sich rasant weiterentwickelt, viele neue ressourcenintensive Funktionen integriert und ist auf stetig wachsende Datenmengen angewiesen. Ein solches schnelles Wachstum mit unseren eigenen Rechenzentren zu bewältigen, wäre extrem schwierig gewesen; wir hätten die Server schlichtweg nicht schnell genug bereitstellen können. Die Elastizität der Cloud ermöglicht es uns, innerhalb von Minuten Tausende virtueller Server und Petabytes an Speicherplatz hinzuzufügen und so eine solche Erweiterung zu realisieren.“

Hintergrund : Lincoln Electric ist ein führender Hersteller von Schweiß-, Schneid- und Fügeprodukten. Das Unternehmen reicht jährlich rund 100 Patentanmeldungen ein und bringt mehrere hundert Produkte auf den Markt. Es benötigte ein Tool, um sein IP-Portfolio besser zu verstehen und den Wert seiner Schutzrechte sowie die erforderlichen Ressourcen zu bestimmen.

Nach der Entscheidung für Outsourcing fand das Unternehmen eine externe Lösung, die sich in seine bestehenden Softwaresysteme integrieren ließ. Dadurch kann es die Patent- und Markenverlängerung automatisieren und die relative Bedeutung seiner Schutzrechte sowie deren Zusammenhänge besser verstehen. Darüber hinaus ermöglichte das Outsourcing Lincoln Electric, das Buchhaltungssystem der Schutzrechtsabteilung zu vereinfachen, indem es die elektronische Rechnungsstellung und Zahlung einführte und gleichzeitig eine präzisere Nachverfolgung über den gesamten Lebenszyklus hinweg ermöglichte.